Psychotherapeutenkammer Bayern

Ergebnisse der Neuapprobierten-Befragung 2011

23. November 2011 - Die Ergebnisse der Befragung der Neuapprobierten der PTK Bayern stehen jetzt zur Verfügung. Im Januar 2011 wurden an 292 neuapprobierte Kammermitglieder der Jahre 2009 und 2010 Fragebögen verschickt. Wir hatten einen Rücklauf von 156 Fragebögen (56%).

Unsere Stichprobe wies ein Durchschnittsalter von 38,4 Jahren bei einer Spanne von 29 bis 59 Jahren auf. Frauen bilden erwartungsgemäß die überwältigende Mehrheit (86,5% Frauen zu 13,5% Männer) der Befragten. Bei 83,3% der Befragten war der Ursprungsstudiengang Psychologie, bei 15,4 % der Befragten lag ein pädagogischer Studienabschluss vor. 79,5% der Neuapprobierten hatten die PP-Ausbildung absolviert, 20,5% die KJP-Ausbildung. Verhaltenstherapie war das Verfahren bei 71,2% der Neuapprobierten, 16,7% schlossen mit dem kombinierten Verfahren aus Psychoanalyse und tiefenpsychologisch fundierter Psychotherapie ab, 10,9% erwarben den Fachkundenachweis für tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie.

Zum Zeitpunkt der Befragung gaben 59% an, angestellt zu sein. 39,1% waren selbstständig, 8,1% waren angestellt und selbstständig. 5,1% waren ohne Berufstätigkeit. Die Angestellten gaben ein Durchschnittsverdienst von brutto 3.809.- € an. Einkommensangaben von Selbstständigen gab es nur von einem kleinen Teil der Befragten. 53,8% der Befragten gaben an, sich im nächsten Jahr beruflich verändern zu wollen. Das Ziel, einen Kassensitz anzustreben, gaben 36,5% an. Augenblicklich werden aus den beiden befragten Jahrgängen ca. 107 Kassensitze gesucht.

Die Antworten auf offene Fragen können in den folgenden Punkten zusammengefasst werden:

  • Positiv bewertet wird generell der Schritt in die Selbstständigkeit.
  • Für angestellte Psychotherapeut/inn/en gibt es eine „Unzufriedenheitstrias“ aus schlechter Bezahlung, fehlender Anerkennung und geringen Karrieremöglichkeiten.
  • Angestrebte berufliche Veränderungen zielen im Wesentlichen ab auf Niederlassung oder auf Erreichen einer Leitungsposition.
  • Als besondere Erschwernisse werden wahrgenommen: die mangelnde Verfügbarkeit von Kassensitzen, fehlende persönliche finanzielle Mittel, die strukturelle Ungleichbehandlung im Vergleich zu Ärzten.

Unterstützung von Seiten der Kammer wird insbesondere in zwei Bereichen erwartet: Niederlassung auf einem Kassensitz, angemessene Positionierung in Kliniken und anderen Institutionen.

Der komplette Bericht zur Neuapprobierten-Befragung steht in der unteren Liste als pdf-Datei zum Download zur Verfügung. Ungefähr zeitgleich mit der Befragung der Neuapprobierten in Bayern fand Anfang 2011 eine parallele Umfrage in Hessen, Niedersachsen, dem Saarland und in Bremen statt. Die gemeinsame Analyse der Ergebnisse aus allen Bundesländern wird Anfang 2012 im Psychotherapeutenjournal veröffentlicht werden. Bei dieser Gesamtanalyse werden die Ergebnisse noch detaillierter dargestellt als in unserem Bayerischen Bericht, und es wird eine differenziertere inhaltsanalytische Auswertung der offenen Antworten erfolgen.

TypDokument/DateinameDateigröße
Ergebnisse der Neuapprobierten-Befragung 2011 154.7 KB
VOILA_REP_ID=C12576B1:002BE964