Psychotherapeutenkammer Bayern

Das "systemische Paradigma" in der klinischen Psychologie/Psychiatrie

Am 14.10.2011 fand in München die Fortbildungsveranstaltung „Das ‘systemische Paradigma‘ in der klinischen Psychologie/Psychiatrie“ statt. Die Fachtagung war eine Kooperationsveranstaltung des Departments für Psychologie der LMU München, der PTK Bayern und des Isar-Amper-Klinikums, Klinikum München-Ost. Rund 100 Psychotherapeut/inn/en nahmen daran teil. Die Veranstaltung gab in mehreren Fachvorträgen Aufschluss über den Stand der Systemtheorien in der klinischen bzw. der allgemeinen Psychologie und zeigte auf, welcher Nutzen aus den Methoden und Modellen der Systemforschung für die klinische-praktische Arbeit gezogen werden kann.

In seiner Eröffnung stellte Dr. Nikolaus Melcop, Präsident der Psychotherapeutenkammer Bayern dar, dass das systemische Paradigma bei vielen Psychotherapeut/inn/en aller psychotherapeutischen Richtungen unvermindert auf großes Interesse stoße. „Es verkörpert den Prototyp des anderen Blicks auf die selbstverständlich wahrgenommene Realität, des Aha-Erlebnisses im Bemühen um Verstehen und Erkennen.“


Kammerpräsident Dr. Nikolaus Melcop (links) und Vizepräsident Dr. Bruno Waldvogel (5. v. l.) mit den Fachexperten der Veranstaltung (v. l.): Prof. Günter Schiepek, Prof. em. Klaus Schneewind, Prof. Felix Tretter, Prof. em. Dietrich Dörner, Prof. em. Jürgen Kriz und Dr. Michael Zehetleitner, Wissenschaftlicher Assistent am Lehrstuhl für Allgemeine und Experimentelle Psychologie am Department Psychologie der LMU München. (Foto: Johannes Schuster)

Prof. Felix Tretter, Bereichsleiter Kompetenzzentrum Sucht, Isar-Amper-Klinikum gGmbH, führte in das Tagungskonzept am Beispiel der Suchterkrankungen ein. Das Zürcher Modell der sozialen Motivation – Optionen für die klinische Psychologie/Psychiatrie stellte Prof. em. Norbert Bischof, Universität München, vor. Prof. em. Dietrich Dörner, Institut für Psychologie der Universität Bamberg, informierte über Künstliche Intelligenz und Computermodellierung der Wahnentstehung. Die klinischen Aspekte der personenzentrierten Systemtheorie erläuterte Prof. em. Jürgen Kriz, Institut für Psychologie der Universität Osnabrück. Über synergetische Prozesse in der Psychotherapie sprach Prof. Günter Schiepek, Abteilung Psychotherapieforschung an der Paracelsus Universität Salzburg. Im letzten Fachvortrag präsentierte Prof. em. Klaus Scheewind, LMU München, die Perspektiven der systemischen Familientherapie.

In seinem Schlusswort resümierte Prof. Tretter, dass das systemische Paradigma für das Verständnis psychischer und psychotherapeutischer Prozesse von großem Nutzen sei und bedeutsame Innovationen für die Zukunft der Psychotherapie zu erbringen verspreche.

PTK Bayern

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