Psychotherapeutenkammer Bayern

Fortbildungs- und Informationsveranstaltung der PTK Bayern zur Sozialmedizin stieß auf großes Interesse

Meldung vom 14.07.2023

 

Am 28. Juni 2023 veranstaltete die PTK Bayern eine Fortbildungs- und Informationsveranstaltung zur Sozialmedizin im Online-Format. Über 300 Mitglieder der PTK Bayern und anderer Landespsychotherapeutenkammern informierten sich über die Tätigkeitsfelder für Psychotherapeut*innen in der Sozialmedizin und tauschten sich über die neue Weiterbildung Sozialmedizin für PP und KJP aus.

Psychotherapeut*innen haben im Rahmen ihrer therapeutischen Tätigkeit häufig mit sozialmedizinischen Themen zu tun, auch wenn sie sich dessen nicht immer bewusst sind, etwa wenn es um die Auswirkungen der behandelten psychischen Störungen auf Arbeits- oder Erwerbsfähigkeit geht. Schon heute sind Psychotherapeut*innen aber auch in Reha-Kliniken oder in der Rolle als Gutachter*innen intensiver und ausdrücklich mit sozialmedizinischen Fragestellungen befasst.

Die Vielfalt der Fragestellungen in der Sozialmedizin sowie die relevanten Institutionen und die entsprechenden rechtlichen Grundlagen wurde in der Veranstaltung durch die einzelnen Referent*innen deutlich, die jeweils für einen bestimmten Bereich sprachen und einen Überblick vermittelten. Dr. Ulrike Worringen (Leitende Psychologin bei der Deutschen Rentenversicherung Bund – DRV Bund) sprach über die medizinische Reha, wie sie unter der Trägerschaft der DRV erfolgt, und wie sich Psychotherapeut*innen bei sozialmedizinischen Fragestellungen schon heute aktiv mit ihrer Expertise einbringen. Auch beim Medizinischen Dienst der Krankenkassen (MD, ehemals MDK abgekürzt) gibt es zahlreiche sozialmedizinische Begutachtungsfragen. Über die verschiedenen Aufgabengebiete und Fragestellungen dort referierten Ruth Rohdich und Dr. Klaus Freidel vom Medizinischen Dienst Hessen bzw. Rheinland-Pfalz. Schließlich berichtete Dr. Wilfried Schupp über Begutachtungen für die gesetzliche Unfallversicherung und für private Versicherungen. Insgesamt wurde die Vielzahl an spannenden Tätigkeitsfeldern deutlich, aber auch die Notwendigkeit über nicht zuletzt rechtliche Spezialkenntnisse zu verfügen.

Ergänzt wurde dieser Überblick über die Sozialmedizin durch den Vortrag von Dr. Anke Pielsticker aus dem Vorstand der PTK Bayern. Sie legte die Möglichkeiten dar, wie die Zusatzbezeichnung „Sozialmedizin“ durch die PTK Bayern anerkannt werden kann und welche Anforderungen an die spezifischen theoretischen und praktischen Kenntnisse in der Sozialmedizin gestellt werden. Viele Teilnehmende zeigten großes Interesse die Qualifikation zu erwerben und somit die Professionalisierung und Etablierung der Weiterbildung Sozialmedizin gemeinsam voran zu bringen. Details über die Regelungen zur Weiterbildung Sozialmedizin können Sie der Weiterbildungsordnung entnehmen (insbesondere ab Seite 51).

Informierten über die Tätigkeitsfelder für Psychotherapeut*innen in der Sozialmedizin und über die neue Weiterbildung Sozialmedizin für PP und KJP: (v.l.n.r.) 1. Reihe: Dr. Anke Pielsticker, Dr. Klaus Freidel, 2. Reihe: Dr. med. Wilfried Schupp, Ruth Rodich, Dr. Ulrike Worringen.
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