Psychotherapeutenkammer Bayern

Hintergrundinformation zu Trauma

Pressemitteilung
05. Januar 2006 - Informationen zu Trauma und Psychotherapie

Das Erleben, Beobachten oder Anhören von Schilderungen von Katastrophen kann bei den Betroffenen
zu einer psychischen Belastung führen. Diese kann nicht immer alleine bewältigt werden,
sondern führt häufig zu psychischen Beschwerden. Treten eine Reihe von Symptomen gleichzeitig
auf, und bleiben für vier Wochen bestehen, spricht man von einer „Posttraumatischen Belastungsstörung“.
Diese ist durch folgende Kernsymptome gekennzeichnet:
  • Erinnerungsdruck wie z.B. Intrusionen, Albträume und Nachhallerlebnisse
  • Vermeidung von Situationen, die mit dem Trauma in Zusammenhang stehen
  • Emotionale Taubheit, aber auch Interesseverminderung, Entfremdungsgefühl, (Teil-) Amnesien
  • Chronische vegetative Übererregung, die sich in Ein- und Durchschlafschwierigkeiten oder Hypervigilanz, Konzentrationsschwierigkeiten, erhöhter Reizbarkeit oder einer übermäßigen Schreckreaktion äußern kann

    Wenn ein Psychotherapeut oder Arzt diese Diagnose stellt, besteht eine behandlungsbedürftige
    psychische Erkrankung.

    Auftreten und Verlauf

    Eine akute posttraumatische Belastungsstörung kann jeden betreffen, der eine Katastrophe bzw. ein traumatisches Ereignis beobachtet, erlebt oder geschildert bekommen hat. Bei vielen Menschen klingen die Symptome innerhalb eines Monats wieder ab, persistieren sie jedoch, kann psychotherapeutische Hilfe indiziert sein.
    Die Entwicklung eines Vollbilds einer posttraumatischen Belastungsstörung hängt zum einen vom Auslöser ab, zum anderen von entsprechenden Vorerfahrungen ab. Vererbung spielt bei dieser psychischen Erkrankung keine Rolle. Je nach Art des Traumas entwickeln zwischen 10% (Verkehrsunfälle) bis zu 60% (Vergewaltigung) der Betroffenen eine Posttraumatische Belastungsstörung,
    die unbehandelt über Jahre bestehen bleiben kann und zu vielfältigen Einschränkungen im Alltag und der Lebensqualität führt.

    Psychotherapie
    Wissenschaftliche Studien belegen seit vielen Jahren die Wirksamkeit fachgerechter psychotherapeutischer
    Interventionen.
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