Psychotherapeutenkammer Bayern

Gespräch mit Joachim Unterländer, MdL

Am 12.12.2011 gab es in den Räumen der PTK Bayern einen Gesprächstermin zwischen Vertretern der PTK Bayern (Kammerpräsident Dr. Nikolaus Melcop und Vizepräsident Peter Lehndorfer) und dem sozialpolitischen Sprecher der CSU-Landtagsfraktion und stellvertretenden Vorsitzenden des Landtagsausschusses für Soziales, Familie und Arbeit, Joachim Unterländer (MdL).


Joachim Unterländer (Mitte), MdL, mit Vizepräsident Peter Lehndorfer (links)
und Kammerpräsident Dr. Nikolaus Melcop. (Foto: Johannes Schuster)

Mit Joachim Unterländer wurden aktuelle gesundheitspolitische Themen und Probleme von Psychotherapeuten in Institutionen, Praxen und in der Ausbildung erörtert. Zunächst sprach Dr. Melcop die möglichen Folgen des vor kurzem im Bundestag verabschiedeten GKV-Versorgungsstrukturgesetzes an. Bayern hatte im Bundesrat die Neuberechnung der Verhältniszahlen für Psychotherapie gefordert und die bayerischen CSU-Abgeordneten hatten ihre Unterstützung zugesagt. Mit der Verabschiedung des Gesetzes habe der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) nun den Auftrag, binnen einen Jahres die Richtlinien zur Umsetzung der Bedarfsplanung unter besonderer Berücksichtigung der Psychotherapie neu zu fassen. Gerechnet wird damit, dass die Landesausschüsse in den Regionen mehr Spielräume erhalten, um regionale Besonderheiten besser als bisher zu berücksichtigen. Melcop und Lehndorfer betonten, dass hier psychotherapeutischer Sachverstand zu beteiligen ist. Joachim Unterländer hob hervor, dass der Versorgungsbedarf für psychisch kranke Menschen wachse, insbesondere bei Kindern und Jugendlichen. Im Gespräch wurde deutlich, dass besondere Versorgungsangebote für bestimmte Zielgruppen einerseits sinnvoll und notwendig sind, möglicherweise aber zu einer Priorisierungsdebatte führen könnten. Vordringlich sei eine flächendeckende und wohnortnahe ausreichende Versorgung für psychisch kranke Menschen in Bayern. Weitere Themen waren u. a. Burn-out, Kriseninterventionen in ländlichen Gebieten, Maßnahmen zur Inklusion psychisch behinderter Menschen im Arbeitsleben und die psychotherapeutische Versorgung von Migrant/inn/en.

In Bezug auf den psychotherapeutischen Nachwuchs wurde die Sorge zu geringer Studienplatzzahlen in Masterstudiengängen Psychologie und (Sozial-)Pädagogik, die unzumutbare finanzielle Belastung von Ausbildungsteilnehmer/innen/n, die Notwendigkeit der Novellierung des Psychotherapeutengesetzes und Fragen zur Änderung des Heilberufekammergesetzes im Zusammenhang mit der Etablierung einer Weiterbildungsordnung für Psychotherapeuten angesprochen.

Als besonderes Problem wurde zum Schluss des Gespräch die Bekämpfung der Glücksspielsucht angesprochen. Es bestand Einigkeit darin, dass insbesondere für die Verhinderung der durch Automaten ausgelösten Spielsucht bessere Regelungen im Bereich der Spieleverordnung und der Spielhallen dringend erforderlich seien.

Es wurde vereinbart, den Austausch in weiteren Gesprächen zu intensivieren.

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