Im Rahmen des Berichts des Vorstands ging Nikolaus Melcop auf die Arbeit der vergangenen fünf Jahre und die zukünftigen Herausforderungen und Aufgaben ein.
Zu Beginn ging er auf die neuen Regelungen der Psychotherapie-Richtlinie ein und erläuterte, dass die neuen Elemente von der Grundstruktur her zu begrüßen seien. Im Weiteren kritisierte er jedoch, dass ein Teil der beschlossenen Regelungen zu erheblichem Mehraufwand und Behinderungen in der praktischen Umsetzung sowohl für die Psychotherapeut/innen als auch für die Patient/innen führten. Er stellte dar, dass gerade nach dieser Neuregelung der weitere Einsatz für eine gerechte Honorierung und für eine Neuordnung der Bedarfsplanung auch im Sinne einer Verbesserung der Patientenversorgung weiterhin wichtige Aufgaben seien.
Nikolaus Melcop erläuterte anhand von Beispielen, wie die Kammer sich für eine bessere psychotherapeutische Versorgung für Kinder und Jugendliche und Erwachsene einsetzt. Darüber hinaus werden aber auch andere wichtige Themenbereiche bearbeitet. So gibt es u. a. für die Bereiche Psychotherapie mit Straftäter/innen, psychotherapeutische Hilfe für Geflüchtete sowie zu dem Thema Prävention eine Reihe von Fortbildungsveranstaltungen, Kooperationen, Projekte und einen stetigen Einsatz bzgl. dieser Themen in der Politik. Auch dem wichtigen Feld Internet und Psychotherapie widmet sich die Kammer.
Nikolaus Melcop betonte, dass die Zukunft der Ausbildung weiterhin ein zentraler Schwerpunkt aller Kammern bleibt und stellte den aktuellen Stand des Projekts „Transition“ dar. Die Novellierung des Psychotherapeutengesetzes zusammen mit der Schaffung gesetzlicher Grundlagen für eine zukünftige Weiterbildung nach dem Studium sei aktuell eine der wichtigsten Forderungen der Kammern an die Politik.
Birgit Gorgas berichtete über das Thema „Frauen in der Berufspolitik“ und über die Treffen der Bund-Länder-AG zur Förderung der Repräsentanz von Frauen in den Gremien der BPtK. Sie erläuterte die kritische Analyse der Geschlechterverteilung in den Gremien auf Landes- und Bundesebene durch die Bund-Länder-AG sowie die Diskussion der Strategien und Instrumente zur Herstellung von Geschlechterparität.
Im letzten Teil des Vorstandsberichts betonte Nikolaus Melcop die Chancen, die eine berufliche Selbstverwaltung mit sich bringt. Der aktive Dialog mit den Kammermitgliedern sei neben den Wahlen hierbei unverzichtbar. Jedes Mitglied sollte im Prinzip die Möglichkeit zur Einflussnahme auf die Rahmenbedingungen der eigenen Arbeit haben. Engagement wünscht er sich auch in Hinblick auf die aktuellen großen gesamtgesellschaftlichen Herausforderungen: Neben den berufspolitischen Zielen, wie Forderungen z. B. zur Reform des Psychotherapeutengesetzes, der Reform der Bedarfsplanung oder für eine bessere Vergütung, die in der Politik und im Vorfeld der Bundestagswahl eingebracht werden, sollten sich Psychotherapeut/innen auch in Bezug auf übergeordnete Problembereiche, die sich auf die psychische Gesundheit und Entwicklungsmöglichkeiten der Menschen auswirken, politisch und bürgerschaftlich engagieren.
Wahl des Vorstands