Psychotherapeutenkammer Bayern

Nachwuchssituation und Bedarfsprognose der Berufsgruppe der Psychologischen Psychotherapeuten in Bayern

Zusammenfassung

Die derzeitige Hochschulreform zur Harmonisierung des europäischen Hochschulrau-mes wird neue universitäre Studiengänge und Abschlüsse schaffen (Bachelor/Master). Für die Berufsgruppen der Psychologischen Psychotherapeuten (PP) und der Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten (KJP) gilt dagegen noch unverändert das Psycho-therapeutengesetz (PsychThG), das die Zulassung zur Ausbildung auf der Basis des bislang gültigen Studiensystems mit den entsprechenden Studienabschlüssen regelt. Während derzeit z.B. der universitäre Abschluss Diplompsychologie mit einer Prüfung im Fach „Klinische Psychologie“ die Voraussetzung zur Aufnahme einer Ausbildung zum/r Psychologischen Psychotherapeuten/in darstellt, wird nach einer Festlegung des Bundesministeriums für Gesundheit das abgeschlossene Master-Studium in Psycholo-gie mit einer Prüfung in Klinischer Psychologie zukünftig die Zugangsvoraussetzung für diese Ausbildung darstellen. Wie spezialisiert die zukünftigen Masterabschlüsse sein werden und ob damit ein spezifischer „Master in Klinischer Psychologie“ geschaffen wird, ist derzeit noch offen. Voraussichtlich wird es in den verschiedenen Hochschulen unterschiedliche Entwicklungen geben.

Vor diesem Hintergrund ist es für den Erhalt und die langfristige Sicherung der psy-chotherapeutischen Versorgung wichtig, darauf zu achten, dass dauerhaft genügend Studienabgänger ausgebildet werden, die die Zulassungsvoraussetzungen haben, um den Berufsweg Psychotherapeut/in einschlagen zu können.

Die vorliegende Anfrage des Lehrstuhls „Klinische Psychologie und Psychotherapie“ des Departments Psychologie der Ludwig-Maximilians-Universität München bezog sich auf die Hochrechnung der hierfür erforderlichen Masterstudienplätze mit folgender Frage-stellung: Wie viele Personen sollten mit einem Master abschließen, der die Zulas-sungsvoraussetzungen zur Ausbildung zu/zur Psychologischen Psychotherapeuten/in erfüllt, um die aktuelle Anzahl der approbierten Psychologischen Psychothera-peut/inn/en Bayerns zu erhalten?

Auf der Grundlage eines auf diese Fragestellung ausgerichteten Prognosemodells wur-de die Anzahl der erforderlichen Studienfachabsolventen hochgerechnet. Bei der – insgesamt eher konservativen – Schätzung bleibt die in Fachkreisen allgemein vor-herrschende Annahme einer zu erwartenden Zunahme an psychischen Störungen und des damit verbundenen erhöhten Bedarfs an Psychotherapeuten für die Zukunft unbe-rücksichtigt.
Nach den in der Ausarbeitung ausführlicher dargestellten Schätzmodellen sollte in Bayern das Studienplatzangebot deutlich erhöht werden. Nach unseren Hochrechnun-gen sollten zwischen 440 und 615 Masterabsolventen mit der Zulassungsvorausset-zung zur Ausbildung zum Psychologischen Psychotherapeuten jährlich abschließen.

Weitere Informationen finden sie im untenstehenden PDF-Dokument.

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