Psychotherapeutenkammer Bayern

Krisendienste Bayern bieten rund um die Uhr Soforthilfe bei psychischen Krisen

Meldung vom 05.07.2021

Das Netzwerk Krisendienste Bayern ist ein bayernweites, psychosoziales Beratungs- und Hilfeangebot für Menschen in psychischen Krisen, das seit März allen Bürger*innen in Bayern ab 16 Jahren unter der kostenlosen Nummer 0800/6553000 zur Verfügung steht. Seit dem 1. Juli 2021 sind nun alle Krisendienste rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr erreichbar. Die Anrufenden werden automatisch zu dem für sie regional zuständigen Krisendienst weitergeleitet. Vorrangiges Ziel ist es, Menschen in Krisen zu unterstützen und mit ihnen gemeinsam nach einem Ausweg aus der akuten Situation zu suchen – eine Art „Erste Hilfe in seelischen Notlagen“.

Die sieben bayerischen Bezirke haben mit dem Bayerischen Psychisch-Kranken-Hilfe-Gesetz (PsychKHG) den gesetzlichen Auftrag erhalten, Krisendienste zu betreiben. Mit den Krisendiensten Bayern steht deutschlandweit erstmalig ein flächendeckendes Angebot zur Soforthilfe bei psychischen Notfällen in einem Bundesland zur Verfügung. Finanziert werden die Krisendienste Bayern durch die Bezirke und den Freistaat Bayern.

Die Krisendienste bieten folgende Komponenten:

  • Telefonische Beratung und Krisenhilfe in der Leitstelle
    Diese Beratung dient einer ersten Entlastung und Orientierung. Betroffene, Angehörige, Bezugspersonen und Hilfesuchende aus dem sozialen Umfeld werden fachkundig beraten, informiert und bestmöglich entlastet. Am Krisentelefon erreicht man speziell geschulte, erfahrene Fachkräfte, darunter auch Psychotherapeut*innen.
  • Vermittlung in ambulante Krisenhilfe
    Die Krisendienste empfehlen bei Bedarf geeignete Hilfeangebote und/oder können kurzfristig einen Termin in der nächstgelegenen psychiatrischen Ambulanz, einer psychiatrischen Praxis, einem wohnortnahen Sozialpsychiatrischen Dienst oder in weiteren psychosozialen Angeboten vermitteln.
  • Mobile Einsätze vor Ort
    In dringlichen Fällen kommen erfahrene Fachkräfte vor Ort zum Einsatz. Hier geht es um Entlastung und das Abwägen möglicher Gefährdungen. Falls erforderlich, zieht der Krisendienst fachärztliche Hilfe hinzu.
  • Vermittlung in stationäre (Krisen-)Behandlung
    Wenn eine vorübergehende stationäre Behandlung nötig ist, kann der Krisendienst direkt an die Krisen- oder Akutstation einer psychiatrischen Klinik vermitteln.

Die Krisendienste schließen eine wichtige Versorgungslücke, indem sie den Betroffenen bei Bedarf einen Weg in die ambulanten und stationären Versorgungsangebote in ihrer Region aufzeigen bzw. vermitteln. Deshalb gibt es in jedem Bezirk einen eigenen Krisendienst, damit die regionalen Besonderheiten berücksichtigt werden können.
Weitere Informationen zu den Krisendiensten finden Sie über die Website www.krisendienste.bayern.

 

Nützlich auch für Psychotherapeut*innen:
Über die Website der Krisendienste Bayern können kostenlose Informationsmaterialien (Flyer, Plakate, etc.) bestellt werden. Psychotherapeut*innen können diese nutzen und sie z.B. an Patient*innen weitergegeben oder in den Praxen ausgelegen. Damit machen Sie nicht nur das Angebot der Krisendienste bekannter, sondern geben Ihren Patient*innen auch jederzeit erreichbare Kontaktmöglichkeiten für Krisensituationen an die Hand.

 

 

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