Psychotherapeutenkammer Bayern

„baymatik“ soll die Umsetzung der elektronischen Gesundheitskarte in Bayern voranbringen

19. Juli 2005 - Nach dem Willen des Gesetzgebers soll zum 1. Januar 2006 die elektronische Gesundheitskarte (eGK) eingeführt werden verbunden mit dem Heilberufeausweis (HBA), der dann den Zugang zu den Daten regeln soll. Inzwischen ist es den Psychotherapeutenkammern gelungen zu erreichen, dass die Psychotherapeuten in die entsprechenden Abschnitte des SGB V nachträglich aufgenommen worden sind und somit an diesem Verfahren grundsätzlich beteiligt werden. Der genaue Ablauf der Erstellung und Vergabe der HBA wird derzeit von den Gesundheitsministerien der Bundesländer, der zuständigen Gesellschaft für Telematik (gematik gGmbH) unter Beteiligung der entsprechenden Heilberufekammern auf Landes- und Bundesebene geplant.

In Bayern wurde zur Umsetzung der gesetzlichen Vorgaben insbesondere in Bezug auf die eGK ein Verein mit dem Namen „Baymatik“ gegründet, der die Bewerbung Bayerns für die Modellregion Ingolstadt als Testregion bei der „gematik“ einbringen soll. Der „gematik“ obliegt auf Bundesebene die Einführung der elektronischen Gesundheitskarte und die Entscheidung über die Testregionen. Gemeinsam mit Dr. Helmut Platzer, Vorstandsvorsitzender der AOK Bayern, Dr. Axel Munte, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns, Dr. Siegfried Jedamzik, Vorsitzender des Praxisnetzes GOIN, und Karl Schick, Vorstandsvorsitzender der Audi Betriebskrankenkasse, informierte die Sozialministerin Stewens am 14. Juli 2005 über die Aufgaben des neu gegründeten Vereins und die weiteren Planungen für die Modellregion Ingolstadt. Sollte Ingolstadt den Zuschlag erhalten, werden im Januar 2006 abgestufte Pilotphasen zur technischen Umsetzung der eGK beginnen. Obwohl die Technik weit fortgeschritten ist, wurde auch deutlich, dass der im Gesetz vorgegebene Zeitplan der flächendeckenden Einführung der eGK nicht einzuhalten ist. „Frühestens 2007 kann die bundesweite Einführung beginnen.“, so Dr. Platzer in einem Interview mit dem Münchner Merkur. Dann werden neben den Versichertengrunddaten und die Notfalldaten das eRezept und die elektronische AU-Bescheinigung zur Verfügung stehen. Die anderen Funktionen wie z.B. der elektronische Arztbrief werden vermutlich erst in den Folgejahren entwickelt werden. Weitere Informationen unter www.baymatik.de

Die Bayerische Landeskammer der Psychologischen Psychotherapeuten und der Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten konnte in einer Lenkungsausschusssitzung der „baymatik“ darauf aufmerksam machen, dass in diesem Modellprojekt auch die Psychotherapeuten in angemessener Weise berücksichtigt werden müssen. Ferner mahnte sie einen Sitz im Beirat des Vereins an, wie er auch den anderen Heilberufekammern zur Verfügung gestellt wird.
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