Psychotherapeutenkammer Bayern

Die PTK Bayern im Gespräch mit Gesundheitsminister Dr. Markus Söder

18. März 2009 - Präsident Dr. Nikolaus Melcop, die Vizepräsidenten Peter Lehndorfer und Dr. Bruno Waldvogel und Geschäftsführer Alexander Hillers waren am 11. März 2009 im Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit im Gespräch mit Staatsminister Dr. Markus Söder. Die Vertreter der PTK Bayern stellten dabei den großen Bedarf in Bezug auf die Arbeit von Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten dar, insbesondere angesichts der hohen Zuwachsraten an psychischen Störungen. Dabei wurde auch die wachsende Bedeutung der Prävention psychischer Störungen betont. Der Minister war sehr interessiert am intensiven Austausch zu möglichen Ursachen dieser Entwicklung und zu psychotherapeutischen Behandlungsmöglichkeiten. Er unterstrich angesichts der anstehenden Probleme im Gesundheitswesen den wichtigen Stellenwert von Prävention, Früherkennung und frühzeitiger Behandlung psychischer Störungen.

Zweiter Schwerpunkt des Gespräches war die Ausbildung von Psychologischen Psychotherapeut/innen und Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut/innen und die sehr schwierige Situation in den Zugangsstudiengängen Psychologie, Pädagogik und Sozialpädagogik nach der Studienreform. Dr. Söder betonte die Bedeutung einer hochqualifizierten Ausbildung als Grundlage für diese verantwortungsvolle freiberufliche Tätigkeit. Insbesondere vor dem Hintergrund der Entwicklung im europäischen Kontext betonte der Minister die Notwendigkeit der Absicherung des erreichten Qualitätsstandards in diesen Berufen. Dr. Melcop wies auf die Notwendigkeit eines Masterabschlusses auch und gerade für Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten als Zugangsvoraussetzung für die Ausbildung hin. Das Ministerium verwies dazu auf die bekannte Haltung des Bundesgesundheitsministeriums und die laufenden Gespräche auf der Bundesebene. Es bestand Einigkeit über die Notwendigkeit einer bundesweit einheitlichen Definition von Mindestvoraussetzungen in diesen Studiengängen.

Dr. Bruno Waldvogel, Dr. Nikolaus Melcop und Peter Lehndorfer (v. l.) im Gespräch mit Gesundheitsminister Dr. Markus Söder (2. v. r.). Dr. Bruno Waldvogel, Dr. Nikolaus Melcop und Peter Lehndorfer (v. l.) im Gespräch mit Gesundheitsminister Dr. Markus Söder (2. v. r.).

Dr. Melcop bedankte sich bei dieser Gelegenheit für die bisherige Unterstützung dieser Anliegen durch das Ministerium. Der Minister sagte zu, dass sich das Gesundheitsministerium auch weiterhin für die Sicherstellung der Qualität in den Zugangsstudiengängen einsetzen werde - in Zusammenarbeit mit bayerischen Wissenschaftsministerium (s. Bericht des Termins mit Wissenschaftsminister Dr. Heubisch). Die Thematik solle entsprechend auch in der Arbeitsgemeinschaft der obersten Landesgesundheitsbehörden (AOLG) mit vorangebracht werden.

Im Zusammenhang mit der Ausbildungsdiskussion wurde erneut auch auf die Problematik der Finanzierung der Ausbildung, insbesondere während des sog. Psychiatriejahres hingewiesen.
Weiterhin wurde in dem Gespräch die Situation von Psychotherapeut/innen in Kliniken und Beratungsstellen ausführlich erörtert. Der Minister sagte in diesem Zusammenhang zu, dass er die Möglichkeiten prüfen werde, die PTK Bayern in den Krankenhausplanungsausschuss aufzunehmen.

Zum Abschluss wurde im Hinblick auf die aktuellen Diskussionen zur Rolle der kassenärztlichen Vereinigungen (KV) von Seiten der PTK Bayern die Notwendigkeit einer verbindlichen Institution KV für die Gesundheitsversorgung in Bayern betont. Die KV könne als einzige Einrichtung flächendeckend für die gesamte Bevölkerung die Sicherstellung und die Integration der verschiedenen ambulanten ärztlichen und psychotherapeutischen Leistungen gewährleisten. Dies sei aus Sicht der PTK Bayern sowohl in Bezug auf die Versorgung psychisch kranker Menschen als auch auf die Behandlung der psychischen Anteile bei körperlichen Krankheiten von besonderer Bedeutung.

PTK Bayern

Peter Lehndorfer, Gesundheitsminister Dr. Markus Söder, Dr. Nikolaus Melcop und Dr. Bruno Waldvogel (v. l.). Peter Lehndorfer, Gesundheitsminister Dr. Markus Söder, Dr. Nikolaus Melcop und Dr. Bruno Waldvogel (v. l.).
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