Psychotherapeutenkammer Bayern

Resolutionen der 12. Delegiertenversammlung

Pressemitteilung
11. April 2008 - Psychisch kranken Menschen darf hochqualifizierte Psychotherapie nicht
vorenthalten werden!

11. April 2008 – Die 12. Delegiertenversammlung der Bayerischen Landeskammer der Psychologischen Psychotherapeuten und der Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten (PTK Bayern) hat eindringlich vor massiven Engpässen bei der psychotherapeutischen Versorgung durch die Gesundheitsreform gewarnt und die Entscheidungsträger in Politik und Gesundheitssystem aufgefordert, durch finanzielle und strukturelle Maßnahmen entgegenzuwirken.

„Psychotherapie durch Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten ist bei psychischen Erkrankungen oft das beste oder das einzige Mittel der Wahl und für die Behandlung psychischer Faktoren bei körperlichen Krankheiten unverzichtbar“, betonte Dr. Nikolaus Melcop, Präsident der PTK Bayern, und stellte dar, dass bei steigenden Raten psychischer Erkrankungen die psychotherapeutische Versorgung schon jetzt bei weitem nicht ausreicht. Angesichts der stetigen Reduzierung psychotherapeutischer Angebote und der fehlenden Berücksichtigung in den Planungen zur Umsetzung der Gesundheitsreform ist mit einer weiteren Verschärfung der Situation zu rechnen. Hinzu kommt die nach wie vor deutlich zu niedrige Bezahlung der Psychotherapeuten.

In der Zukunft droht zusätzlich auch noch ein gravierender Nachwuchsmangel in Folge der Studienreform, falls nicht ausreichend Kapazitäten an Master-Studienplätzen mit Schwerpunkt Klinische Psychologie von den Universitäten eingeplant werden.

Daher fordert die PTK Bayern, dass Psychotherapie als unverzichtbarer Teil einer flächendeckenden Grundversorgung mit Erstzugangsrecht der Patienten gefördert werden muss – und dies gerade auch bei der Etablierung neuer Versorgungs- und Vertragsmodelle. Im Hinblick auf die Bezahlung von Psychotherapeuten, die derzeit weit unter dem Niveau vergleichbarer Leistungserbringer liegt, hat sowohl in der Vergütungsstruktur der ambulanten Versorgung als auch bei der Eingruppierung angestellter Psychotherapeuten eine deutliche Verbesserung zu erfolgen. Masterstudiengänge und Grundlagenforschung in Klinischer Psychologie sind an den Universitäten auszubauen. Entsprechende Resolutionen wurden von der Delegiertenversammlung einstimmig
angenommen.
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