Psychotherapeutenkammer Bayern

Treffen der bayerischen Psychotherapeut/innen und Psycholog/innen im Maßregelvollzug in München-Haar

25. Oktober 2016 - Beim diesjährigen Treffen der bayerischen Psychotherapeut/innen und Psycholog/innen im Maßregelvollzug, das am 12.10.2016 im kbo-Isar-Amper-Klinikum München-Haar stattfand, standen erneut wichtige berufspolitische Themen im Vordergrund.

Dr. Herbert Steinböck, Maßregelvollzugsleiter der Forensischen Klinik im Isar-Amper-Klinikum, wies in seinen Einführungsworten auf die veränderte Rolle der Psychologischen Psychotherapeut/innen nach dem nun neu eingeführten Bayerischen Maßregelvollzugsgesetz hin – die Psychotherapeutenkammer hatte sich in die Diskussion um den damaligen Gesetzentwurf nachhaltig eingemischt. Psychologische Psychotherapeut/innen und Ärzt/innen würden nun gleichberechtigt in den Kliniken nebeneinander arbeiten, auch die Leitung einer Maßregelvollzugseinrichtung sei nun für Psychologische Psychotherapeut/innen möglich. Anschließend verteilten sich die 50 Teilnehmer/innen auf vier Workshops, in denen sie sich mit den Themen HIV und Auswirkungen einer pharmakologisch gestützten Alkoholtherapie (GOAL), interkulturellen Aspekten der forensischen Psychotherapie und Sexualpsychologie beschäftigten.

Zum berufspolitischen Teil referierte Dr. Christian Hartl, Kommission für Psychotherapie in Institutionen der Psychotherapeutenkammer, über die praktischen Erfahrungen der Kolleg/innen mit dem Gesetz ein Jahr nach Inkrafttreten. In der Diskussion wurde dabei deutlich, dass in einigen Kliniken durchaus deutliche Verbesserungen erzielt werden konnten, was die Kompetenzen für Psychologische Psychotherapeut/innen und Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut/innen betrifft. Andererseits sei aber auch vor Ort immer wieder das aktive Einmischen von Kolleg/innen erforderlich, um die relevanten Vorgaben umzusetzen.

Ebenso wurde die nun endlich zwischen ver.di und den kommunalen Arbeitgebern vereinbarte Entgeltordnung im TVöD besprochen, die alle in Bayern forensisch angestellten Kolleg/innen betrifft. Hier verwies Hartl auf das jahrelange Engagement der Kammern wie auch der Fachkommission PP/KJP in ver.di, das jedoch beim Verhandlungsabschluss nicht genügend gewürdigt und einbezogen wurde. Trotzdem scheint die beste Strategie für die Zukunft, mit einer möglichst breiten Beteiligung aus der Berufsgruppe die berechtigte Forderung nach einer facharztäquivalenten Vergütung weiter zu verfolgen. Zum Abschluss ging Andrea Kaiser vom neu eingeführten Amt für Maßregelvollzug fachkundig auf die Aufgaben des Amtes ein und bedankte sich für die Einblicke in Tätigkeitsbereiche und Aufgaben von Psycholog/innen und Psychotherapeut/innen im Maßregelvollzug.
 
 

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