Bewertungs- und Arztinformationsportal des Verbandes der Ersatzkassen (vdek) hat deutliche Mängel

25. August 2011 - Die PTK Bayern kritisiert das „Arztinformationsportal“ des Verbandes der Ersatzkassen (vdek), das dieser in Kooperation mit der unabhängigen Stiftung Gesundheit am 19. August online geschaltet hat. Nach Ansicht der Kammer widerspricht der „vdek-Arztlotse“ in zentralen Kernpunkten den „Qualitätsanforderungen für Arztbewertungsportale“ des Ärztlichen Zentrums für Qualität in der Medizin (ÄZQ).

So muss sich beispielsweise der Nutzer nicht registrieren, was Mehrfacheinträgen und Manipulationen Tür und Tor öffnet. Darüber hinaus können bereits Einzelmeinungen veröffentlicht werden, das Sammeln einer Mindestanzahl von Bewertungen zur Voraussetzung einer Onlinestellung ist hier nicht gegeben. Freitextfelder können die Bewerter möglicherweise dazu verleiten, verzerrende Äußerungen einzustellen. Ferner sind die Therapieschwerpunkte über die Suchfunktion des „vdek-Arztlotsen“ völlig unzureichend, da sie weitgehend auf unvollständigen und unsystematischen Selbstangaben der Ärzte beruhen.

Der „vdek-Arztlotse“ sieht sich selbst als ein flächendeckendes Ärzteverzeichnis, das Auskunft über niedergelassene Ärzte, Zahnärzte, Psychologische Psychotherapeuten und Notfallambulanzen im gesamten Bundesgebiet gibt. Es ist bezeichnend für die mangelnde Qualität des Arztinformationsportals, dass die größte Mitgliedskasse des vdek, die BARMER GEK, sich für eine Kooperation mit einem methodisch besseren Arztnavigator entschieden hat.

Lesen Sie hierzu bitte auch die Meldung auf der Website der Bundespsychotherapeutenkammer.