Psychotherapeutenkammer Bayern

Aktionstag der Psychotherapeut/innen am 25. September 2014 in Berlin: Es reicht! Für gerechte Honorare und Gleichbehandlung

18. September 2014 - Fast 40 Verbände von psychologischen Psychotherapeut/innen, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut/innen, ärztlichen Psychotherapeut/innen und Psychiater/innen haben sich zu einem gemeinsamen Bündnis zusammengeschlossen und demonstrieren am 25. September 2014 in Berlin gegen die fortdauernde Benachteiligung bei der Honorierung und gegen die Ungleichbehandlung im System der Kassenärztlichen Vereinigungen.

Dieser Schulterschluss von Berufsverbänden hat zum Ziel, Politik, Gesundheitsverwaltung, Krankenkassen und Kassenärztliche Vereinigungen zu konkreten Schritten gegen die sehr problematische Honorarsituation im psychotherapeutischen Bereich zu veranlassen. Bis zum 30.06.2014 sollte der Bewertungsausschuss, ein Gremium von Kassenärztlicher Bundesvereinigung und Krankenkassen, über eine längst überfällige Anpassung der Bewertung der psychotherapeutischen Leistungen entscheiden. Dieser selbst gestellten Aufgabe ist der Ausschuss jedoch bis jetzt nicht nachgekommen.

Die Honorare für Psychotherapie sind in den letzten fünf Jahren nur um insgesamt zwei Prozent gestiegen – das ist angesichts der Geldentwertung ein realer Einkommensverlust. Psychotherapeutische Praxen erwirtschaften – bei gleichem Arbeitseinsatz – nur etwa die Hälfte der Überschüsse anderer Facharztpraxen. Das will das Aktionsbündnis nicht mehr hinnehmen. Unter dem Motto „Gleiches Geld für gleiche Leistung!“ fordert das Bündnis 

  • eine Präzisierung der gesetzlichen Vorschrift zur angemessenen Vergütung der psychotherapeutischen Leistungen, damit es den überwiegend psychotherapeutisch arbeitenden Fachgruppen möglich ist, ein Einkommen zu erreichen, das dem der anderen Fachgruppen entspricht. Die Vorschrift muss beinhalten, dass die Anpassung der Vergütung regelmäßig vorgenommen wird.
  • Gesetzliche Vorschriften zum Schutz aller zeitgebundenen Gesprächsleistungen im Einheitlichen Bewertungsmaßstab, die es ermöglicht, auch mit diesen zeitgebundenen Leistungen ein Einkommen zu erzielen, das dem der anderen Fachgruppen entspricht.
  • Gesetzliche Verpflichtung von Krankenkassen und Kassenärztlicher Bundesvereinigung zu einer angemessenen und verteilungsgerechten Vergütung durch eine Förderung aller Leistungen, in denen der persönliche Kontakt für den einzelnen Patienten und genügend Zeit für die individuelle Situation des Patienten im Zentrum stehen. 
Die PTK Bayern unterstützt den Aktionstag und die Forderungen des Bündnisses. Der Vorstand der Kammer hat das Problem der Benachteiligung bei der Vergütung der Psychotherapeut/innen im vertragsärztlichen System Ende Juli auch an die Bayerische Gesundheitsministerin Melanie Huml herangetragen. Bitte lesen Sie hierzu unsere Homepagemeldung vom 25. Juli 2014. 
 
 
Die Teilnehmer/innen des Aktionstages treffen sich am 25. September um 12 Uhr am Potsdamer Platz. Nach dem Auftakt startet der Demonstrationszug um 13 Uhr und endet um 16 Uhr mit einer Abschlusskundgebung vor dem Bundesgesundheitsministerium.
 

Falls Sie verhindert sind, am Aktionstag teilzunehmen, können Sie sich online mit den Kolleginnen und Kollegen, die am 25. September in Berlin für gerechte Honorare für die Psychotherapie demonstrieren, solidarisch erklären. Ihre Solidaritätsbekundung können Sie hier ausfüllen und unterzeichnen.

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